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Umstrittenes Provisorium für Zechenstraßenbrücke offenbar nicht mehr umstritten

Zwei Straßen zur provisorischen Umgehung verknüpfen, um eine gesperrte Brücke zu ersetzen? Klingt vernünftig, wenn (wie im vorliegenden Fall) das Geld für eine komplett neue Brücke fehlt. Von der Bahnbrücke an der Zechenstraße ist die Rede, die an ihrer Belastungsgrenze angekommen ist, sowie von Former- und Schmelzerstraße, die beide derzeit nördlich hinter der Brücke in Sackgassen enden. Noch. Die Stadtverwaltung will sie wie oben beschrieben zusammenlegen. Dann wäre eine Umleitung geschaffen für die Brücke, die irgendwann, fragt sich allein wann, aus Sicherheitserwägungen gesperrt werden muss.

Mit diesem Plan konnten sich die unmittelbaren Anlieger in Königsborn zunächst gar nicht anfreunden: Denn wenn eine Sackgasse zur Durchgangsstraße umgemodelt wird, fahren logischerweise mehr Autos darüber. Lärm, Abgase, Verkehrshektik und damit Wertverlust der Grundstücke. Nein, damit waren die Anwohner bei einer ersten Anhörung Mitte Februar so gar nicht einverstanden.

Und jetzt? Scheint sich das Vertrauen in die gewählten Ratsvertreter gefestigt zu haben (für die SPD setzt sich Stadtverbandsvorsitzender Volker König persönlich für eine einvernehmliche Lösung ein). Zur Bürgerversammlung in der vergangenen Woche erschienen jedenfalls keine Bürger. Die stets gewollte Bürgerbeteiligung hat von einer Beteiligung offenbar Abstand genommen. Lediglich der Betriebsratsvorsitzende von VDM nutzte die Gelegenheit, um Planungsdezernent Michael Ott und Bauleitplaner Uwe von Hofen eindringlich vor einer Öffnung der Formerstraße zu warnen: Schon jetzt stünden sich immer wieder wartende, parkende, ein- und ausfahrende Lieferfahrzeuge im Weg. Welches Szenario solle erst entstehen, wenn noch zusätzliche 4500 Fahrzeuge täglich hin- und herfahren? Geht nicht, machte der Unternehmensvertreter den Stadtplanern klar. Die konterten jedoch: Dann möge VDM doch bitte für die wartenden Lkw auf dem eigenen Werkgelände Platz schaffen. Denn von diesem strittigen Punkt abgesehen sind beide Straßen, Former- wie auch Schmelzerstraße, trotz ihres derzeitigen gemütliche Sackgassendaseins problemfrei in der Lage, den errechneten Zusatzverkehr zu bewältigen.