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Franz Müntefering beeindruckt die Moschee-Besucher

Franz Müntefering ist Privatmann, nicht mehr Minister, nicht mehr SPD-Parteichef, nicht mehr Lenker seiner Fraktion im Bundestag – aber Franz Müntefering hat nichts von seiner Faszination eingebüßt. Freitag widmete er Unna und seinem Freund Wolfram Kuschke zur Landtagswahl einen Tag. Aber er beließ es nicht beim bloßen Wahlkampf, er besuchte zum Freitagsgebet den türkisch-islamischen Kulturverein, sprach mit den Vereinsvertretern um Yussuf Koc und fand nachdenkliche Worte, als er auf Bitten des Kulturvereins zu den rund um die Moschee Versammelten sprach.
Franz Münteferings Position wurde sehr deutlich: Die Türkei gehört als Vollmitglied in die EU, für alle Menschen, die eine geraume Zeit in der Bundesrepublik leben und arbeiten, müsse eine Doppelstaatsangehörigkeit ermöglich werden, so sie gewollt wird. Das kommunale Wahlrecht sei unabdingbar für lange Jahre hierzulande lebende Migranten.
„Unser Grundgesetz ist vorzüglich“, sagt Franz Müntefering. Es räume allen Menschen die Möglichkeit ein, in ihrem Sinne und nach ihrem Glauben zu leben. „Jeder Mensch hat in unserem Land höchstmögliche Freiheit, die nur dort ihre Grenze findet, wenn sie die Freiheit anderer einschränkt“, stellte er fest. Und es sei unbestreitbare Notwendigkeit, jedem jungen Menschen, der in unserem Land lebt, die beste Bildung und Ausbildung zu gewährleisten. Es sei unsinnig, kurzsichtig und verheerend, Talente in unserem Schulsystem sozusagen versickern zu lassen, das gelte für alle, ob, gleich welcher Herkunft.
Lange dauerte das Gespräch, das Franz Müntefering im Beisein von Bürgermeister Kolter, LandtagsabgeordnetemWolfram Kusche, dem Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek,SPD-Fraktionsvorsitzendem Michael Hoffmann, Ortsvorsteherin Ingrid Kroll und der Vorsitzenden des Integrationsrates, Ksenia Sakelsek mit den Vertretern des Kulturvereins führte. Müntefering wollte alles darüber wissen, wie der Verein in Unna arbeitet. Sein Fazit: In unserer Stadt wird Integration gelebt.