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Fragen zu Investorenplänen in Massen an der Kletterstraße

Zum Antrag der Bebauung Unna-Massen im Bereich Kletterstraße / Massener Bahnhofstraße legt die SPD-Fraktion einen umfänglichen Fragenkatalog zur Beratung vor. Grundlage ist das für die Stadt Unna erarbeitete Einzelhandelskonzept.

Fraktionsvorsitzender Volker König: "Bei der Entwicklung von Einzelhandelsstandorten innerhalb unserer Stadt Unna war eine der wichtigsten Grundlagen immer das erstellte Einzelhandelskonzept; fast so wie eine Bibel."

Dieses Konzept wurde für die Gesamtstadt geschrieben. Es hat sicherlich damit zu tun, dass etwaige neue Standorte in der Kreisstadt Unna auch Auswirkungen auf das Verhalten der Kunden in den Ortslagen haben. Es wäre damit zu analysieren, wie die geschaffenen (auch) Autofahrerstandorte ALDI Weberstraße, LIDL, REWE, EDEKA Kamener Straße sich auf das Verhalten von Massener Einkäufern auswirken. Darüber hinaus sei zu analysieren, welche Kundenströme eher überörtlich sind (Berufspendler). Dies sind Veränderungen, die nach dem beschlossenen Einzelhandelskonzept entstanden sind.

Ortsvorsteher Peter Kracht merkte daher mahnend an, dass die Massener Bürger einen Drogeriemarkt vermissen. Richtig ist, dass nach der Pleite von Schlecker dezentrale Standorte in Unna nicht mehr vorhanden seien. Hier wäre zu analysieren, ob dies überhaupt möglich und machbar ist, angesichts der Konzentration von den Firmen Müller, Rossmann, DM, Piepers und Douglas
in der Innenstadt. Schließlich sei laut Volker König genauestens zu prüfen, ob ein „gewisser“ Nachholbedarf für Massen überhaupt besteht?

Massen hat an Vollsortimentern REWE und EDEKA ca. 2600 m² Verkaufsfläche. Darüber hinaus gibt es den gut angenommenen Hofverkauf von Bauer Nies, die Fleischerei Wessel und jeweils eine Bäckerei auf der Kleistraße und am Hellweg (neben den Bäckereien „Shop in Shop“ bei REWE und EDEKA).Massen hat im Ort bei REWE-Engel eine Flächenerweiterung von ca.800 m² erfahren.

Wenn man sich das angedachte Projekt anschaut, Vollsortimenter 1400 m² evtl. Discounter 1000 m² plus mögliche weitere Nutzungen im unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhaus, stellt sich die Frage, ob der Ort für die Versorgung tatsächlich eine Verdoppelung der Einzelhandelsfläche benötigt.

Hier sollte die Analyse über mögliche Bedarfe und auch benennen, welche möglichen Verdrängungen mit einer solchen Investitionsfläche einhergehen.

Die Verwaltung sollte die Machbarkeiten prüfen, im Bereich von Obermassen – z.B. auf dem städtischen Teil des ehemaligen Freizeitbadgeländes – einen zusätzlichen Grossisten zu installieren.
Dieser Standort hätte jedenfalls den Vorteil, dass die wohnortnahe Versorgung für Obermassen sichergestellt würde.

Zusammengefasst sollte zunächst gesamtstädtisch das Einzelhandelsgutachten fortgeschrieben werden.

Verkehr

Nach den Beschwerden in zurückliegender Zeit im Bereich der Einmündung Massener Bahnhofstraße / Massener Hellweg sollte allen Beteiligten klar sein, dass sich an der Verkehrssituation massiv etwas ändern muss, um den neuen Standort so zu erschließen, dass der Autoverkehr reibungslos funktioniert. Durch Michael Ott wurde hier angemerkt, dass auch eine intelligente Verbindung zum bisherigen Ortskern gefordert werde und damit der neue Standort eingebunden wird. Volker König erinnert hier an gleichlautende Diskussion zum Thema Viktoriapassage / Innenstadt.

Reihenfolge der Prüfung

Aus den Anmerkungen ergibt sich folgender Fragen-, bzw. Forderungskatalog:

•Einzelhandelskonzept ist gesamtstädtisch fortzuschreiben.
•Es ist zu prüfen, welche Auswirkungen auf dem bestehenden Einzelhandel wahrscheinlich sind.
•Es ist zu prüfen, ob es alternative Standorte für einen Discounter mehr in Richtung Obermassen gibt. Hierzu sind die Eigentümer der Flächen auch direkt anzusprechen.
•Es ist ein Verkehrsgutachten zu erstellen.
•Es ist darzulegen ob und wie eine Anbindung an den Ortskern überhaupt möglich ist.
•Die Pläne für das Baudenkmal sind zu konkretisieren.