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Chef des Dortmunder Technologiezentrums lobt Unnas Fahrradfreundlichkeit

"Unna macht es vor. Fahrradfreundliche Stadt in Nordrhein-Westfalen!" Ausdrücklich mit Lob und Anerkennung bewertete der Geschäftsführer des Technologiezentrums Dortmund, Guido Baranowski, am Montagabend bei einer Stadtentwicklungs-Diskussion in Fröndenberg die Bemühungen der Kreisstadt, stetig attraktiver für Pedalritter zu werden.

Konkreter Anlass, einmal vergleichend über den Haarstrang zur Nachbarstadt zu blicken, waren zwei Faktoren: erstens, dass Fröndenberg durch den Ruhrtalradweg erheblich an Anziehungskraft für Pedalritter gewonnen hat, und zweitens, dass sich Referent Baranowski selber begeistert aufs Rennrad schwingt. Von daher sieht er durchaus Lern-Potenzial für Fröndenberg: Im direkten Vergleich mit Unna falle die eklatant höhere Zahl und auch qualitative Höherwertigkeit der Radwege in der Kreisstadt auf.

Lachenden Widerspruch aus der Fröndenberger Diskussionsrunde – in Italien, dem (Renn-)Radparadies schlechthin, werde über die Radwegediskussion in Deutschland nur milde gelächelt – konterte der Wirtschaftsexperte ebenfalls lachend, aber entschieden mit dem Hinweis eben auf Unna: Die Kreisstadt mache es vor. Denn eine attraktive Verkehrsinfrastruktur bedinge zwingend auch ein gut ausgebautes und sicheres Radwegenetz.

Fröndenberg hängt diesbezüglich eher noch im Status eines Entwicklungslandes fest. Wie sich bei einer aktuellen, noch laufenden Untersuchung zur verkehrlichen Infrastruktur und den Gewohnheiten der Fröndenberger herausstellte, nutzen nur verschwindende drei Prozent der Befragten das Fahrrad in der Ruhrstadt für alltägliche Wege. Hingegen sind es mehr als viermal so viele in Unna – über zwölf Prozent radeln täglich. Was nach Einschätzung des beauftragten Planungsbüros aus Dortmund nicht – nur – daran liegt, dass sich in Fröndenberg eben in alle Richtungen so elend viele Hügel und Berge vor den Radlern türmten – wozu sei schließlich das E-Bike erfunden worden? Nein, wesentlich hänge die Unlust zum Radeln auch mit dem äußerst lückenhaften Radwegenetz in Fröndenberg zusammen. Denn außerhalb der direkten Innenstadt, diagnostizierten die Planer vernichtend, seien praktisch überhaupt keine Radwege vorhanden.