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Nur die Wohnung kann das menschliche Bedürfnis nach Schutz, Rückzug und Entfaltung im privaten Raum erfüllen. Umso schwerwiegender ist ein Wohnraummangel, insbesondere der Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Aktive Wohnungspolitik und öffentlich geförderter Wohnungsbau müssen in Unna wieder ein gesamtgesellschaftliches Anliegen werden. Deshalb wollen wir, dass den vom Rat beschlossenen Leitlinien des Handlungskonzeptes Wohnen auf Sicht des Jahres 2025 konsequent gefolgt wird.

Der soziale und demografische Wandel stellt uns dabei vor neue Herausforderungen. Dass in Unna mehr Kinder geboren werden, ist eine großartige Entwicklung! Jedoch benötigen junge Familien oder alleinerziehende Elternteile die faire Chance, in Unna eine bezahlbare Wohnung zu finden. Gleichzeitig leben immer mehr ältere Alleinstehende und Paare in für sie eher zu großen Wohnungen und suchen seniorengerechte Alternativen. Ebenso haben Menschen mit Beeinträchtigungen ein Recht auf selbständiges Wohnen. Und auch neue Wohnprojekte, die das Miteinander der Generationen stärken, sind bei den Menschen gefragt. Wir wollen Unna als attraktiven Wohnort für all diese Bevölkerungs- und Altersgruppen erhalten und weiterentwickeln. Wir wollen, dass Wohnen in Unna kein Luxus ist, sondern bezahlbar bleibt.

Die SPD setzt sich ein

… für ein neues integriertes Stadtentwicklungskonzept

das die Wohn- und Siedlungsstruktur in Zusammenhang mit so wichtigen Themen wie soziale Fragen, Klima- und Umweltschutz oder Infrastruktur betrachtet. Dabei wollen wir einen offenen Dialog mit Akteur*innen aus Verwaltung, Politik, Bürgerschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Ziel ist es, mit einem anpassungsfähigen Orientierungsrahmen die jeweiligen Fachverwaltungen und die Politik in die Lage zu versetzen, eine nachhaltige und sich stets verändernde Stadtentwicklung zu verfolgen.

… für die forcierte Bereitstellung von geeignetem Bauland

Bereits 2017 hat der Rat einen wichtigen Baustein zur kommunalen Wohnungspolitik beschlossen. Im Rahmen einer Baulandoffensive wird der öffentlich geförderte Wohnungsbau in neuen Baugebieten mit einer Quote von mindestens 25 Prozent umgesetzt und damit nachhaltig gestärkt. Die Zahl der mietpreisgebundenen Wohnungen in Unna ist im Laufe der vergangenen Jahre leicht gestiegen. Diese Anstrengungen müssen nun im Rahmen einer behutsamen Nachverdichtung weiter verstärkt werden. Wir wollen eine:

  • forcierte Ermittlung und Bereitstellung von Flächen in Baulücken.
  • Aufstockung geeigneter vorhandener Gebäude.
  • Ausweisung neuer Wohngebiete mit der schwerpunktmäßigen Entwicklung von Wohnraum für untere und mittlere Einkommen.
  • Priorisierung und Forcierung der Planungs- und Genehmigungsprozesse durch die Schaffung entsprechender organisatorischer Rahmenbedingungen in der Verwaltung.
  • Durchmischung der Wohngebiete mit Einfamilienhäusern, Eigentums- und Mietwohnungen für eine soziale Balance.

… für die Schaffung von barrierefreiem und bezahlbarem Wohnraum

Dazu soll die stadt- und kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft UKBS als verlässliche Akteurin weiterentwickelt und gestärkt werden. Besonders wichtig sind uns:

  • Wohnungen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
  • Senioren-Wohngemeinschaften mit ambulanter Betreuung.
  • Miet-Einfamilienhäuser für Familien mit zwei und mehr Kindern.
  • Mehrgenerationen-Wohnprojekte.

… für die Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels

Denn neben der Schaffung neuen Wohnraums ist es auch dringend notwendig, den vorhandenen Wohnraum durch die Einführung eines qualifizierten Mietspiegels in einem bezahlbaren Bereich zu halten. Dadurch können beispielsweise Mietensteigerungen durch die teils zweifelhafte Angabe von drei Vergleichsmieten verhindert werden.

… für die Förderung von klimaverträglichen Maßnahmen im Wohnungsbau

Dabei macht sich die SPD insbesondere stark für:

  • bauenergetische Maßnahmen,
  • ökologisches Bauen,
  • die Verknüpfung von Wohnungsbau und klimaverträgliche Mobilitätsangebote, wie z.B. Car-Sharing, Ladezonen für E-Mobile, sichere Fahrradabstellanlagen und Anbindung an den ÖPNV.

… für die Förderung von vielfältigen Quartieren

Denn wo es der Markt allein richten soll, entsteht die Gefahr sozialer Schieflagen durch hohe Mietpreise! Die SPD will ein gutes Lebensumfeld in allen Stadt- und Ortsteilen, um einer sozialen Entmischung vorzubeugen. Die Quartiersentwicklung Königsborn Süd-Ost ist dafür ein gelungenes Beispiel. Dabei gilt es, die Förderprogramme des Landes, des Bundes und der Europäischen Union zielgerichtet zu nutzen. Ziel ist eine positive, sich mittelfristig selbst tragende Dynamik. Dabei sind neben den Anstrengungen für den Wohnungsbau wichtig:

  • Betreuungs- und Bildungseinrichtungen,
  • Stadtentwicklungsprojekte,
  • gute Aufenthaltsqualität öffentlicher Flächen,
  • Beseitigung von Angsträumen,
  • Freizeit- und Kulturangebote.

… für die Verstetigung der Obdach- und Wohnungslosenhilfe

In Unna nimmt die Wohnraumsicherungsstelle im Bereich Wohnen, Soziales und Senioren die Aufgabe wahr, unfreiwillige Obdachlosigkeit zu vermeiden oder zu beseitigen. Dabei stehen präventive Maßnahmen zur Wohnungssicherung im Vordergrund. Die Experten unterstützen auch bei der Suche nach frühzeitigen gemeinsamen Lösungen mit Vermieter*innen und vermitteln bei Bedarf eine Notunterkunft. Ordnungsbehördliche Maßnahmen werden erst dann angewandt, wenn alle anderen Aktivitäten erfolglos verlaufen sind. Freie Träger*innen von Unterstützungsangeboten wie aufsuchende Krankenhilfe, psychosoziale Hilfe und Begegnung- und Übernachtungsstätten sind dabei verlässliche Partner*innen.

… für die Weiterentwicklung der kommunalen Wohnungsmarktbeobachtung

Denn der lokale Wohnungsmarkt wird zunehmend ein wichtiger Standortfaktor und rückt damit ins Blickfeld der Stadtentwicklungspolitik. Beobachtungssysteme von Bund und Ländern können Entwicklungen nur oberflächlich verfolgen. Unna muss diese Lücke mit einem lokalen System schließen, das gleich mehrere Funktionen erfüllt.

  • Verwaltung und Politik nutzen die Wohnraumbeobachtung als Monitoring- und Controllinginstrument für kommunale Strategien und Handlungskonzepte – etwa in den Bereichen Wohnraumförderung, Baulandausweisung und Stadtentwicklung.
  • Die Wohnraumbeobachtung weist die Verwaltung als kompetenten Ansprechpartner aus und verbessert die Ausgangssituation für Gespräche und Kooperationen mit den Akteuren des Wohnungsmarktes.

In aller Kürze…

Junge Familien zieht es nach Unna. Mehr Kinder werden geboren. Wir begreifen dieses Wachstum als Chance für die Zukunft und setzen dabei auf eine soziale, ökologische und verantwortungsvolle Stadtentwicklung. Wir wollen Quartiere, die in Bestand und Neubau gemischt und nachhaltig lebenswert sind. Ein Schwerpunkt dabei: ausreichend bezahlbarer Wohnraum für kleine und mittlere Einkommen, für Menschen mit Beeinträchtigungen, kinderreiche Familien und Senior*innen. Dabei muss sich Stadtentwicklung auch daran messen lassen, dass wir vor Ort die internationalen, nationalen und kommunalen Klimaziele erfüllen.