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Volker König: Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen der Opfer

Bürgermeister Werner Kolter und der langjährige Vorsitzende des Unnaer Partnerschaftsausschusses Helmut Tewes waren noch bei Freunden in Palaiseau, Unnas französischer Partnerstadt in S-Bahnreichweite zu Paris. Anlässlich der Feierlichkeiten des 97. Jahrestages des Waffenstillstands von 1918 besuchten die Unnaer auf Einladung von Bürgermeister Grégoire de Lasteyrie Partnerstadt nahe Paris. Im Zentrum des Besuchsprogramms standen an diesem Feiertag in Frankreich die Kranzniederlegung am Ehrenmal und ein Treffen mit Mitgliedern des Vereins der Kriegsveteranen.

Einen Tag vor den furchtbaren Terroranschlägen reisten Unnas Vertreter über La Gare du Nord im 10. Arrondissment von Paris heim. “Es war eine bedrückende, ja bedrohlich wirkende Stimmung”, erinnert sich Helmut Tewes. Auffällig viel bewaffnete Polizei und auch Militär sei um den Bahnhof, einen der Hauptknotenpunkte der französischen Hauptstadt zusammengezogen gewesen. “Niemand von uns konnte sich zunächst dieses massiv wirkende Aufgebot erklären”, sagt Helmut Tewes. Werner Kolter und er schoben das auf die ohnehin erhöhte Alarmbereitschaft in Paris, die seit den Attentaten von Frühjahr (Charly Hebdo) gilt – und die bereits anreisenden Fußballfans.

Die Unnaer fuhren noch mit dem Thalys am Stade de France vorbei. Das Stadion war nach der bisherigen Nachrichtenlage eigentliches Ziel der Terroristen, von denen einige angeblich noch in Paris sind.

Erst als er die schrecklichen Bilder am Freitagabend wahrnahm, konnte Helmut seine Eindrücke vom Vortag in Verbindung bringen, die er noch dem bevor stehenden Fußballspiel zwischen Frankreich und der deutschen Mannschaft zugeschrieben hatte. “Wir hatten uns zwar keine Sekunde unsicher gefühlt, aber irgendwie wirkte die Stadt abwehrbereit an diesem Donnerstag.”