Zum Inhalt springen

Umstrittene Galgen-Skulptur wird als Mahnmal aufgestellt

Der Galgen ist durchgesetzt – nach hartem Ringen und Überzeugungsarbeit der Mühlhausener und Uelzener. Direkt am Jacobsweg und in Uelzens geografischer Mitte wird das umstrittene Objekt stehen und sicherlich von vielen Radfahrern und Wanderern respektvolle Beachtung finden: die Skulptur des Hammer Künstlers Harald K. Müller als Mahnmal gegen die Todesstrafe; nicht nur, aber eben auch durch den Galgen.

Am 8. Mai – dem Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht – wird der Heimatverein Mühlhausen/Uelzen die Skulptur, die an Unnas letzte Richtstätte erinnert, um 18 Uhr offiziell enthüllen. Der Heimatverein musste vier Jahre lang dicke Bretter bohren, um die widerstrebende Politik vom Sinn genau dieses Mahnmals zu überzeugen. Die Kosten für die Skulptur zahlt der Verein selbst, doch die Stadt hatte als Eigentümerin des Grund und Bodens ein Wörtchen mitzureden, auf dem das Mahnmal aufgestellt werden soll. Insbesondere stießen sich die Kritiker des Bildhauerobjekts an der – allzu drastischen – Darstellung des Henkerwerkzeugs Galgen; oder die Stele war mit zwei Metern zu hoch. Jetzt hat sich der Heimatverein nach langem Ringen durchgesetzt. Das Mahnmal erinnert an Unnas Hinrichtungsstätte, die letztmalig im Jahre 1805 genutzt wurde, und würdigt die Abschaffung der Todesstrafe durch das Grundgesetz der Bundesrepublik.