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SPD will Anne-Frank-Schule nicht vorschnell aufgeben

SPD will Anne-Frank-Schule nicht vorschnell aufgeben.
Bisher erst 34 Anmeldungen für den neuen fünften Jahrgang der Anne-Frank-Realschule und vernichtende Prognosen des Schulgutachters (wir berichteten): Dennoch ist zumindest die SPD (noch) nicht bereit, den Totengräber für die Königsborner Realschule zu spielen.
„Nur noch eine einzige Realschule für Unna sehe ich noch lange nicht", betont Fraktionschef Michael Hoffmann. Die Elternbefragungsergebnisse und Schlussfolgerungen des Schulentwicklungsplaners Dr. Ernst Rösner dürften – und würden – keine politische Entscheidung ersetzen. Zumal bei der Befragung der knapp 1000 Eltern von Zweit- und Drittklässlern fast ein Viertel angab, sich noch nicht auf eine weiterführende Schule für ihr Kind festgelegt zu haben. Die SPD fomuliert ihren Standpunkt zur AFR in ihrem frisch vorlegten Wahlprogramm-Entwurf wie folgt: "Die Gebäudesituation der Anne-Frank-Realschule in Königsborn erfordert teilweise Unterricht in angemieteten Klassencontainern. Zu Recht mahnt die Schule eine Richtungsentscheidung an. Mit uns hat das Realschulsystem in Unna eine Zukunft… Die Verwaltung soll auch alternative Raum- und Organisationskonzepte prüfen und entwickeln." Eine Richtungsentscheidung hält auch die GAL für dringend geboten, die Containersituation sei für die AFR schon lange unerträglich.
Klar hinter Rösner – der eine einzige Realschule für Unna für ausreichend hält, und zwar die in Massen – stellte sich schon während der Schulausschusssitzung am Dienstag Gerd Heckmann für die CDU, wenngleich mit tiefen Bedauern: Es sei ein Jammer, dass diese einst so starke Schulform einen solchen Niedergang erleben müsse. Den Niedergang sieht die CDU jedoch wie Rösner als bundesweite Tendenz und daher unausweichlich, und denn Tatsachen müsse man sich stellen, pflichtet die Freie Liste Unna (FLU) bei. Für die FDP war der Niedergang einer der beiden Realschulen in Unna ohnehin vorhersehbar.
Das ganz akute Problem der AFR sind viel zu wenigen Anmeldungen für den neuen Eingangsjahrgang. Mindestens 54 Schülerinnen und Schüler sind für eine zweizügige Realschule erforderlich, 34 bisher angemeldet. Damit müssen bis zum 20. März noch fast zwei Dutzend "Nachzügler" kommen – eventuell "Umentscheider" von den heillos überlaufenen Gesamtschulen bzw. sogar den Gymnasien. Was andernfalls mit dem neuen Eingangsjahrgang passiert – ist völlig offen.