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SPD-Fraktion stellt Prüfauftrag zu Überführung von Angeboten der „Werkstatt“

Die SPD-Fraktion im Rat der Kreisstadt Unna fordert in ihrem Antrag, Gespräche zwischen der Stadt Unna und dem Kreis Unna. Ziel ist die Überprüfung, ob und inwiefern Maßnahmen und Angebote der Werkstatt im Kreis Unna (Werkstatt) in eine Kreisgesellschaft überführt werden können.

Zur Historie, die Werkstatt im Kreis Unna wurde im Jahr 1983 in Unna gegründet, um besonders benachteiligte Jugendliche in Ausbildung und Arbeit zu integrieren. In den vergangenen 35 Jahren hat die Werkstatt ihre Aktivitäten erheblich ausgeweitet.

  • Sie hält direkt oder über Tochtergesellschaften Standorte in allen größeren Kommunen des Kreises Unna vor.
  • Sie erreicht kreisweit die unterschiedlichsten Zielgruppen – von Schülern in allgemeinbildenden Schulen, über Jugendliche ohne Schul- und Berufsabschluss bis hin zu langzeitarbeitslosen und/oder alleinerziehenden SGB-II-Beziehern.

    Die Werkstatt stellt damit die wichtigste außerschulische Bildungs- und Beschäftigungseinrichtung im Kreis Unna dar, die jährlich über 6.000 Menschen aus allen Städten und Gemeinden im Kreisgebiet erreicht. Durch ihr breites Angebot und die Fokussierung auf sozial schwächer gestellte Personengruppen, wirkt die „Werkstatt“ nicht nur bildungs- und arbeitsmarktpolitisch integrativ, sondern maßgeblich auch sozialpolitisch inklusiv.

    Die Werkstatt hat in den zurückliegenden 10 Jahren eine intensive Zusammenarbeit mit dem Jobcenter im Kreis Unna und dem Fachbereich Soziales des Kreises Unna aufgebaut. Beispielhaft hierfür steht die gemeinsame Umsetzung des Programmes Soziale Teilhabe mit 330 Teilnehmern allein bei der Werkstatt. Ebenso realisieren Kreis und Werkstatt zusammen den überwiegenden Teil der Angebote im Übergangssystem zwischen Schule und Beruf. Hier erreichte die Werkstatt kreisweit in 32 Schulen rund 2.750 Schüler.

    Vor dem Hintergrund dieser erfolgreichen Kooperation und der kreisweiten Inanspruchnahme der Werkstatt sollte aus Sicht der SPD-Fraktion im Rat der Kreisstadt Unna geprüft werden, ob nicht im Sinne einer nachhaltigen Zukunftsorientierung maßgebliche Werkstatt-Angebote in die direkte Verantwortung des Kreises Unna übergehen können. Die Umsetzung eines solchen Zukunftskonzeptes könnte durch die Überführung dieser Angebote in eine eigene Kreisgesellschaft erfolgen.

    Um ein solches Szenario sachgerecht bewerten zu können, sollte zunächst ein externes Gutachten erstellt werden. In diesem Gutachten ist herauszuarbeiten welche organisatorischen, fachlichen, personellen, konzeptionellen und wirtschaftlichen Implikationen und Handlungsmöglichkeiten sich durch eine solche Kreisgesellschaft ergeben können.

    Dabei sollte insbesondere bewertet werden, welche Chancen und Risiken bestehen, im Rahmen einer Kreisgesellschaft das Instrumentarium der Werkstatt im Kreis Unna im Hinblick auf die aktuell und künftig zu erreichenden Zielgruppen weiterzuentwickeln, mittelfristig zu stabilisieren und langfristig abzusichern.

    Die Unnaer SPD-Fraktion beantragt daher, den Bürgermeister damit zu beauftragen, den Landrat des Kreises Unna zu bitten, entsprechende Gespräche mit den Kreistagsfraktionen zu führen und dem gemäße Beschlüsse auf Kreisebene herbeizuführen.