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Er darf nicht zum Schandfleck werden

Sorge um den Bahnhof Königsborn

Wucherndes Grün auf den Fußwegen, wilde Müllkippen am Straßenrand, unzureichende Beleuchtung und verdreckte Gleise – der Königsborner Bahnhof und sein Umfeld befinden sich in keinem guten Zustand. „Er darf nicht zum Schandfleck und Angstraum im Stadtteil werden“, mahnt Maik Luhmann, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins. „Hier muss dringend etwas geschehen.“ Die SPD-Fraktion im Rat der Kreisstadt Unna hat deshalb jetzt auf Anregung der Königsborner Sozialdemokraten einen Antrag gestellt, in dem gleich mehrere Maßnahmen gefordert werden – von verbesserten Pflegemaßnahmen bis hin zur Überplanung des Bahnhofsvorplatzes samt angrenzenden Straßenbereichs für mehr Verkehrssicherheit und soziale Kontrolle. Dringend notwendig seien auch Gespräche mit der Deutschen Bahn und dem Eigentümer der Bahnhofsimmobilie zur Weiterentwicklung des Areals. Dazu heißt es in dem Antrag: „Der Königsborner Bahnhof hat eine wichtige Funktion für den Stadtteil, derzeit hauptsächlich als Mobilitätsknotenpunkt. Im Wege einer breit angelegten Aufwertung dieses Bereiches kann nicht nur die Aufenthaltsqualität rund um den Bahnhof gesteigert, sondern idealerweise auch dem gesamten Umfeld neues Leben eingehaucht werden.“

Hier der Antrag im Wortlaut:

Nach einem Vor-Ort-Termin und Gesprächen mit Nutzerinnen und Nutzern sowie dem Eigentümer der Bahnhofsimmobilie beantragt die SPD-Fraktion im Rat der Kreisstadt Unna mit dem Ziel der Weiterentwicklung des Bahnhofes/S-Bahn Haltepunktes Unna-Königsborn folgende Punkte:

1.  Die Pflege der Grünanlagen rund um den Bahnhof und insbesondere im Bereich des Fußgängerüberwegs (Zebrastreifen) ist zu verbessern.

2.  Die Beleuchtungssituation rund um den Bahnhof sowie in der Unterführung ist zu überprüfen und ggf. zu verbessern.

3.  Die Stadtverwaltung möge in einen Dialog mit der Deutschen Bahn und ggf. sonstigen Gesprächspartnern einsteigen, um

   a den Pflegezustand der bahneigenen Anlagen zu verbessern und

   b den weiteren Bedarf für die Gleisanlage zu erörtern, die über den S-Bahn-Haltepunkt hinausgeht, mit dem Ziel, die vorhandene Unterführung überflüssig zu machen und eine ebenerdige Querung der Gleisanlage zu ermöglichen. Damit soll eine Verbindungsachse zwischen dem Stadtteil und dem Kurpark entstehen.

4.  Die Stadtverwaltung steigt mit dem Eigentümer der Bahnhofsimmobilie in einen Dialogprozess darüber ein, wie das Gebäude künftig genutzt werden soll. Das ist ein wichtiger Baustein zur Aufwertung des Bahnhofes Königsborn und seines Umfeldes.

5.  Der Bahnhofsvorplatz, der Bereich der Hubert-Biernat-Straße sowie die ehemalige Haltebucht auf der anderen Straßenseite inklusive des Container-Standortes sind so zu überplanen, dass das Umfeld aufgewertet wird, die verkehrliche Situation unmittelbar vor dem Bahnhof entschärft sowie die Nutzung als Bushaltepunkt weiter gewährleistet werden kann. Denkbar ist an dieser Stelle zum Beispiel ein Kreisverkehr. Außerdem soll geprüft werden, ob dieser Bereich auch verkehrsberuhigt ausgeführt werden kann.

6.  Die Verwaltung stellt den aktuellen Bearbeitungsstand des Projektes Radschnellweg Ruhr (RS1) dar sowie Möglichkeiten, diesen ggf. zu beschleunigen.

Begründung

Der Königsborner Bahnhof ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Stadtteil. Hier befinden sich der S-Bahn-Haltepunkt der S4 nach Unna und Dortmund sowie eine Bushaltestelle, an der mehrere Linien der VKU verkehren. Außerdem bildet der Bahnhof bzw. die direkt dort anschließende Unterführung die zentrale Fahrrad- und Fußwegverbindung zwischen dem nördlichen und südlichen Stadtteil.

Das historische Bahnhofsgebäude, das sich in privatem Eigentum befindet, wird seit über 20 Jahren – jedoch nur zum Teil – durch einen gastronomischen Betrieb genutzt. Ein größerer Teil des Gebäudes wird seit einigen Jahren nicht mehr genutzt. Der aktuelle Eigentümer des Gebäudes müht sich nach Kräften, Instandsetzungsmaßnahmen im erforderlichen Umfang durchzuführen. Gemeinsam mit dem Eigentümer soll erörtert werden, welche Nutzungsmöglichkeiten für das Bahnhofsgebäude angestrebt und wie diese ggf. mit städtischen Interessen an einer Weiterentwicklung in Einklang gebracht werden können.

Das Umfeld des Königsborner Bahnhofes befindet sich im Moment in keinem guten Zustand. Die Bahngleise sind vermüllt, der Bahnhofsvorplatz ist mit Schlaglöchern und aufgebrochenem Asphalt überzogen, die Pflege der Grünanlagen lässt zu wünschen übrig. In der Nähe des Fußgängerüberwegs beeinträchtigt die über den Gehweg hinauswuchernde Vegetation die Einsehbarkeit und erschwert so das Miteinander der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer. Die Beleuchtungssituation im unmittelbaren Bahnhofsumfeld scheint verbesserungswürdig und nicht zuletzt entwickelt sich der gegenüber dem Bahnhof gelegene Container-Standort mehr und mehr zu einem Ort illegaler Müllablagerungen.

Die Gleisanlage jenseits des S-Bahn-Haltepunktes wird ausweislich der dicken Rostschicht auf den Gleisen nicht mehr oder nur vereinzelt genutzt. Sollte sich dies nach Überprüfung als richtig herausstellen, sollten Gespräche mit der Deutschen Bahn aufgenommen werden mit dem Ziel, die oberirdische Querung zu ermöglichen sowie die ungepflegte und dunkle Unterführung überflüssig zu machen und zurückzubauen. So kann gleichzeitig der Kurpark direkt mit einer aufgewerteten Wegeverbindung an den nördlichen Teil Königsborns angebunden werden.

In der Vergangenheit hat es, initiiert durch die Anregung des SPD-Ortsvereins Königsborn unter der Überschrift „Zukunftspfade für unsere Stadt“, immer wieder Versuche gegeben, positive Impulse für den Königsborner Bahnhof zu setzen. So haben mehrere Workshops und Konferenzen stattgefunden, die bis heute allerdings zu keiner Verbesserung geführt haben – außer, dass seit geraumer Zeit eine neue Radabstellanlage errichtet werden soll.

Der Königsborner Bahnhof hat eine wichtige Funktion für den Stadtteil, derzeit hauptsächlich als Mobilitätsknotenpunkt. Im Wege einer breit angelegten Aufwertung dieses Bereiches kann nicht nur die Aufenthaltsqualität rund um den Bahnhof gesteigert, sondern idealerweise auch dem gesamten Umfeld neues Leben eingehaucht werden. Außerdem soll in diesem Zuge der aktuelle Bearbeitungsstand des RS1 geprüft und ggf. beschleunigt werden.

Die SPD-Fraktion möchte mit diesem Antrag einen wichtigen Impuls zur Weiterentwicklung des Stadtteils Königsborn setzen. Für weitere Erläuterungen sowie eine Begehung vor Ort stehen wir gerne zur Verfügung.