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Parken am Reckerdingsweg in Massen

Rathaus sollte sensibler vorgehen

Fünf Jahrzehnte haben die Anlieger des Reckerdingswegs ihre Pkw auf dem
Bürgersteig geparkt, ohne dass jemand Anstoß daran genommen hätte. Nun wurden
sie vom städtischen Ordnungsamt aufgefordert, das künftig zu unterlassen, da sonst
mit einer gebührenpflichtigen Verwarnung zu rechnen sei. Zahlreiche Bürgerinnen
und Bürger wandten sich deshalb nun an den SPD-Ortsverein Massen, Ortsvorsteher
Erik Rapillus sowie die heimischen Ratsmitglieder Michael Tietze, Renate Nick und
Michael Wladacz. Zeitgleich ging eine Liste mit rund 70 Unterschriften an das
Rathaus. Die Problematik, die die Betroffenen aufzeigen: Zum einen verfügen die
meisten Grundstücke weder über Garagen noch Stellflächen, so dass keine
alternativen Parkflächen in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Zum anderen
entstehen mit der Aufforderung des Ordnungsamtes, künftig auf der Straße zu
parken, Gefahrensituationen insbesondere für Radfahrer und Fußgänger durch die
nun schmalere und unübersichtlichere Fahrbahn. Alarmiert zeigen sich die
Bürgerinnen und Bürger darüber hinaus, weil erste Eigentümer nun damit begonnen
haben, ihre grünen Vorgärten in Parkplätze umzuwandeln. Das könne schließlich mit
Blick auf Umwelt- und Klimaschutz keinesfalls gewollt sein.
Der Bürgersteig, auf dem bislang geparkt wurde, hat eine Breite, die es Fußgängern
erlaubt, auch mit Kinderwagen, Rollator oder Schubkarre problemlos zu passieren.
Vor diesem Hintergrund fordern die Massener Sozialdemokraten beim Umgang mit
der Parksituation mehr Sensibilität sowie eine Billigkeits- bzw. Duldungsregelung bei
nicht gefährdenden Parkverstößen, bis die Situation in ihrer Gesamtheit geklärt ist.
Wörtlich heißt es in einer Erklärung: „Grundsätzlich halten wir es für wichtig und
richtig, dass das Ordnungsamt auch Kontrollen in den Außengebieten durchführt und
entsprechend ahndet. Gerade bei gefährdenden Parkverstößen halten wir eine
Ahndung durch das Ordnungsamt für unabdingbar. Allerdings hätten wir uns in
diesem konkreten Fall mehr Fingerspitzengefühl und Kommunikation gewünscht. Die
betroffenen Anwohner haben ihre KFZ in der Regel nämlich nicht gefährdend
abgestellt. Wir halten eine zeitnahe Neuplanung der Parkmöglichkeiten für
alternativlos. Eine Folge dieser Situation dürfte schon aus Umweltgesichtspunkten
nicht sein, dass Anwohner ihre Vorgärten zu Parkplätzen umbauen. Vielmehr halten
wir eine Billigkeitsregelung für erforderlich, die das nicht gefährdende Parken bis zur
endgültigen Überplanung der Parksituation regelt.“