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Rabbinerin Natalia Verzhbovska sprach mit Blick auf eine konstruktive Zukunft

Es ist an jedem 9. November eines Jahres ein Innehalten. Das Gedenken an die Reichspogromnacht, mit der das Naziregime auch in Unna die unmenschliche und rücksichtslose Verfolgung von Mitbürgern jüdischer Konfession einleitete, gab auch an diesem Montag Anlass, dem Gedenken, dem Nachdenken und Überdenken Raum und Ruhe zu geben. Um Unnas Bürgermeister, der wie stets in der Vergangenheit den Kranz für unsere Stadt am Gedenkstein niederlegte, hatten sich Vertreter der politischen Parteien, Bürgerinnen und Bürger geschart, um an den Tag zu erinnern, der nie vernarbende Wunden in die deutsche Geschichte riss.

An der Ecke Beethovenring/Massener Straße waren alle Anwesenden vor dem Gelände des jüdischen Friedhofes bereit zum Innehalten. Bereit, aus dem Gedenken Gedanken an eine konstruktive Zukunft des Miteinanders zu entwickeln. Parteipolitische Interessen hatten Pause, Gedenken will ein Klima, das Gedanken nicht stört. Nicht von Ungefähr sprach Rabbinerin Natalia Verzhbovska über das "Liberale Judentum", eine der Moderne, eine der Zukunft und der Weltoffenheit zugewandte Denkweise und Form des gelebten Glaubens.

Alle, die im Stillen daheim oder unterwegs und alle, die am Gedenkstein sich die Zeit für Gedanken an das, was vor 77 Jahren geschah, nahmen, bildeten den wohltuenden Kontrast zu manchen, die selbst an einem solchen Tag Inhalte durch die Straßen trugen, deren Nähe zu dem, was der Tag symbolisiert, auffällig ist.