Quartiersentwicklung ist wichtige Aufgabe für die Zukunft! 30. März 2015 Für uns Politiker in Düsseldorf ist es wichtig, dass Gesetze nicht nur aus reiner Theorie, sondern vor allem an der Praxis orientiert entstehen sollen. Dafür haben wir die Themenreihe "Fraktion vor Ort" entwickelt, mit der wir regelmäßig wichtige Themen in die Regionen NRWs bringen und über sie diskutieren.Am vergangenen Donnerstagabend hatten die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Hartmut Ganzke und Rüdiger Weiß zu einer Fraktion vor Ort zum Thema "Heimat im Quartier" eingeladen. Das Thema Wohnen ist erfreulicherweise verstärkt in der öffentlichen Diskussion. Die Problemlagen sind dabei vielschichtig: Mietpreissteigerungen, zunehmende Wohnungsnot einerseits, zunehmende Leerstände andererseits. Die Stadtentwicklung im demographischen Wandel muss die zunehmende Anzahl aktiver, aber auch körperlich weniger aktiver Seniorinnen und Senioren berücksichtigen, gleichzeitig aber auch die Quartiere für Familien attraktiv gestalten. Das Interesse war dementsprechend auch groß, so dass gut 60 Interessierte der Einladung folgten.Als Referenten und Gesprächspartner waren die Duisburger Landtagsabgeordnete Sarah Philipp, Mitglied im zuständigen Landtagsausschuss, sowie der Beigeordnete der Stadt Unna, Uwe Kutter und Matthias Fischer, Geschäftsführer der Unnaer Kreis-, Bau- und Siedlungsgemeinschaft (UKBS) eingeladen.Sarah Philipp, die selbst vor ihrem Abgeordnetenmandat als Stadtteilmanagerin arbeitete, leitete mit einem Impulsreferat in den Abend ein. Die Landesregierung wolle mit der Quartierspolitik auch in diesem Bereich einen präventiven Politikansatz verfolgen, der jetzt und auch in Zukunft zu guten Ergebnissen führen soll. Die Quartiere sollen u.a. mit Hilfe der Städtebau- und Wohnraumförderprogramme nachhaltig entwickelt werden.Ein konkretes Beispiel der Quartiersentwicklung vor Ort stellte der Unnaer Beigeordnete Uwe Kutter vor, nämlich das Quartiersprojekt "Königsborn Süd-Ost". Das innenstadtnahe Quartier der Berliner Allee nimmt aus gesamtstädtischer Betrachtung heraus eine zentrale Wohnfunktion wahr. Wohnungsbestände der 1960er/1970er Jahre in Geschossbauweise kennzeichnen neben vereinzelter Ein- bis Zweifamilienhausbebauung das Gebiet. Gleichzeitig lässt sich aufgrund kleinräumiger Bevölkerungs- und Sozialstrukturdaten ein erhöhter Beobachtungs- und Handlungsbedarf im Quartier ausmachen. Daher haben sich 2012 Verwaltung und alle weiteren Beteiligten auf den Weg gemacht, das Quartier zukunftsgerecht zu gestalten. Dabei sollen besonders die Bewohner des Quartiers aktiviert und in den Prozess der Quartiersentwicklung einbezogen werden.Die Frage, was Quartiersentwicklung aus Sicht der Wohnungswirtschaft für Vorteile hat, konnte Matthias Fischer am Beispiel der UKBS erläutern. Seiner Gesellschaft gehe es darum, die Mieter aller Altersstrukturen zu halten, da man auch auf dem Wohnungsmarkt konkurriere. Häufige Mieterwechsel seien auch immer mit Aufwand und Kosten verbunden. Daher biete die UKBS gerade für ältere Menschen zusätzliche Leistungen, wie Haushalts- oder Einkaufsunterstützung für ein geringes Entgelt an. Darüber hinaus baue die UKBS ihre Wohnungsbestände sukzessiv barrierearm um. Wichtig sei aber auch die Einbeziehung des Wohnungsumfeldes, da sich die Menschen auch hier wohlfühlen müssten.Foto (v.l.n.r.): Uwe Kutter, Hartmut Ganzke, Sarah Philipp, Rüdiger Weiß, Matthias Fischer