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Ob „Neubau“ oder „Ersatzneubau“: Straßen.NRW soll bei Liedbachtalbrücke modernen Lärmschutz bauen

Mit einem Antrag an den Unnaer Stadtrat will die SPD-Fraktion einer allzu leichtfertigen Auslegung von Lärmschutzvorschriften durch den Landesbetrieb Straßen.NRW zuvor kommen. Sie wünscht, dass Unna als betroffene Kommune fordern möge, beim Planfeststellungsverfahren zum Neubau der Liedbachtalbrücke, den Lärmschutz am Brückenbauwerk nach aktuellem Lärmstandard zu planen. Zudem sollten im Sinne der betroffenen Anlieger lediglich der unumgängliche Geländeverbrauch und mögliche Fällaktionen sichergestellt werden. Darauf solle die Stadt bereits im Rahmen der Vorplanung beim Landesbetrieb Straßen.NRW dringen.

Die SPD-Fraktion nimmt Bezug auf eine öffentliche Bürgerversammlung zum „Ersatzneubau der Liedbachtalbrücke“. Der Landesbetrieb hatte damals dargelegt, dass entgegen ursprünglicher Planungen im Herbst ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werde, insbesondere um allen Beteiligten möglichst viel Raum für etwaige Einwendungen zu geben.

Allerdings auch auf den Umstand, dass es sich nicht um einen Neubau, sondern lediglich um einen „Ersatzneubau“ handele. Daher seien auch nur diejenigen Lärmschutzbestimmungen umzusetzen, die für den Ursprungsbau galten.

Seitdem hat sich aber der Autobahnverkehr mehr als verdoppelt, gleichzeitig sei der Anteil des Schwerverkehrs überproportional gestiegen, heißt es im Antrag.

„Vor dem Hintergrund der Diskussion um Lärmbeeinträchtigungen auf europäischer, nationaler und örtlicher Ebene würde hier eine Chance vertan, mit im Vergleich zu den Errichtungskosten geringem finanziellen Aufwand, für die Bürgerinnen und Bürger eine Verbesserung des Lärmschutzes zu erreichen, stellt SPD-Ratsfrau Renate Nick fest. Es könne nicht sein, dass eines der größten Bauvorhaben auf Unnaer Stadtgebiet sich an Lärmwerten aus den achtziger Jahren orientiert.

Die betroffenen Anlieger befürchten zudem, dass im Rahmen der Baumaßnahme ihre Grundstücke in größerem Umfang zeitweise oder auf Dauer genutzt werden, als dies für den Bau der Liedbachtalbrücke erforderlich ist. Eine detailliertere Vorplanung könne hier sicherstellen, dass nur unvermeidbare Eingriffe notwendig werden. Die lange Bauzeit nehme Wohn- und Lebensqualität ohnehin schon stark in Anspruch.