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Nein zum FOC in Werl

Vornehmlich Kleidung und Sportartikel – angeboten in 80 Geschäften auf der "grünen Wiese", nur 15 Kilometer von Unna entfernt. Stadtverwaltung und Politik sagen aus massiver Sorge um den eigenen Innenstadthandel vereint "Nein" zum Factory Outlet Center, das die Stadt Werl unmittelbar an der A 445 mit 13 800 Quadratmetern Verkaufsfläche realisieren will.

6200 Kunden täglich soll das "Schreckgespenst vor Unnas Toren" bereits in der Anfangszeit ziehen; aus der gesamten Region, sprich also auch aus Unna.

Zusammen mit rund einem Dutzend Nachbarkommunen unter der Federführung der Stadt Hamm will sich die Kreisstadt mit allen rechtlichen Mitteln gegen die Ansiedlung wehren, betonte Bürgermeister Werner Kolter am Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss. "Vornehmlich Waren aus dem Vorjahr zu enorm günstigen Preisen. Das wird unserer Innenstadt nachweislich nicht zuträglich sein", schärfte Bürgermeister Werner Kolter den Fraktionen ein.

"Wir bemühen uns um eine attraktive Innenstadt, bieten flächendeckend WLAN an; wir diskutieren gerade darüber, unsere Fußgängerzone zu sanieren. Direkt in der Nachbarstadt ein solches Niedrigpreisangebot mit einem solchen Einzug…" Er musste nicht weiterreden, die Fraktionsvertreter waren hinreichend aufgeschreckt. "Ich wünsche mir klare Kante. Eine klare Position", unterstrich Kolter und bekam sie.

Einstimmges Nein der Stadt Unna im Beteiligungsverfahren der Nachbarstädte. SPD-Ratsherr Ralph Bürger teilte mit dem Bürgermeister die recht optimistische Erwartung, dass das FOC ohnehin am Veto des Regierungspräsidenten scheitern werde. Denn großflächige Einzelhandelsansiedlungen mit innenstadtrelevantem Sortiment untersagt die Bezirksregierung seit einiger Zeit. Werl werde sich mit seinem Investor möglicherweise auf früheres Planungsrecht berufen, gab Kolter zu bedenken. "Wir müssen das jetzt abwarten."

Unna zeigt jedenfalls klare Kante gegen das FOC. So klar, dass CDU-Fraktionschef Gerhard Heckmann im Eifer des Gefechts vor der Abstimmung rief: "Auch wir von der SPD sagen eindeutig Nein!" SPD-Stadtverbandschef Volker König konterte breit grinsend: "Ich schick´ dir morgen ein Beitrittsformular."