Land lässt 100 Unnaer Knirpse im Nichts verschwinden 31. Juli 2014 Die Betreuung für unter Dreijährige (U3-Betreuung) ist in Unna zu 38,6 Prozent abgedeckt – so ermittelt es die Stadt in ihrer Statistik. Das Land NRW errechnet hingegen für Unna eine Quote von nur 36,4 Prozent – zwei Prozent weniger. Das heißt, dass in der Landesstatistik 100 Unnaer Kinder praktisch im Nichts verschwinden. Die Differenz erklärt sich durch unterschiedliche Berechnungsgrundlagen. Die Zahlen des Landes fußen auf der Bevölkerungsstatistik vom Stichtag 31. 12. 2012 – hingegen bedient sich die Stadt der aktuellen Zahlen ihrer Einwohnermeldedatei. Die in den Landesberechnungen fehlenden 100 Knirpse unter drei Jahren sind laut Stadtverwaltung natürlich existent: Das Jugendamt kennt die Kleinen allein schon durch die frühkindlichen Vorsorgeuntersuchungen und später durch die Schuleingangsuntersuchung. Dass sie in der Landesstatistik dennoch nicht auftauchen, ist über den leicht kuriosen Aspekt hinaus ärgerlich für die Stadt, da von der Einwohnerzahl natürlich auch die Höhe der Schlüsselzuweisungen vom Land abhängt. Je weniger Einwohner Unna statistisch hat, desto weniger Geld gibt es. So richtig heftig bekam Unna die abweichenden Einwohnerzahlen des Landes zu spüren, als die "Zensus"-Erhebung 2011 auf einen Schlag 7000 Bürger weniger für die Stadt ergab. Statt wie bis dato angenommen über 66000 Menschen sollten plötzlich – angeblich – nur noch 59000 Bürger in Unna leben. Ein empfindicher Verlust an Schlüsselzuweisungen wäre die Folge – allein in diesem Jahr müsste die Stadt auf 1,4 Millionen Euro verzichten. Klären wird das erst eine Sammelklage mehrerer betroffener Kommunen vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen, für die der Termin allerdings noch nicht feststeht.