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„Kümmerer“ für die Lindenbrauerei ist die SPD!

"Keine Partei kümmert sich ums Kulturzentrum so wie wir"
50 000 Euro kann die Lindenbrauerei aus eigener Kraft zusätzlich jedes Jahr erwirtschaften: So steht´s klipp und klar im Gutachten des Kulturzentrums. Dann soll die Lindenbrauerei jetzt auch mal Tempo machen, fordert die SPD und setzt sich zugleich entschieden gegen ihre Rolle als "Buhmann" in Sachen Kulturzentrum zur Wehr: Wenn es eine Partei in Unna gebe, die hinter der Lindenbrauerei stehe – dann sei es doch wohl die SPD.
Dieses Selbstverständnis unterstrich der SPD-"Arbeitskreis Kultur" am Mittwochabend in einem dreistündigen intensiven Meinungsaustausch mit dem Vorstand des Kulturzentrums Lindenbrauerei und Geschäftsführerin Regina Ranft. Das Thema, intensiv erörtert: Wie kann Unnas Kulturzentrum wirtschaftlicher wirtschaften?
Es war ein Treffen in großer Runde, berichtete am heutigen Nachmittag Michael Hoffmann. Als Vorsitzender des Kulturausschusses saß er zusammen mit seiner Stellvertreterin Ingrid Kroll mit am Tisch. Außerdem waren die Ratsfrauen Anja Kolar und Susanne Herzog dabei, Annette Borowski als sachkundiger Bürgerin und Margarethe Strathoff als kulturinteressierter Unnaer Bürgerin. Den Trägerverein vertraten Uwe Weitkamp, Dr. Gerd Kasparidus und Bernd Klapps.
"Es ist wieder mehr als deutlich geworden, dass sich die SPD am meisten ums Kulturzentrum kümmert", hält Hoffmann explizit den Grünen entgegen – ohne die Grünen zu nennen: Denn diese hatten ihn heftig attackiert, als er vorige Woche das Kulturzentrum mit der Rohrmeisterei in Schwerte verglich. Dieses arbeite wirtschaftlich, erziele sogar Gewinne. Wieso rufe hingegen die Lindenbrauerei immerzu nach neuen Zuschüssen? Die Rohrmeisterei beweise doch schließlich, dass sich ein Kulturzentrum durchaus rentabel führen lasse. Heftig widersprechen die Grünen: Die Rohrmeisterei sei ein Eventzentrum, kommerziell ausgerichtet und auf Profit hin konzipiert.
Für die SPD muss dennoch auch Unnas Kulturzentrum viel stärker als bisher den wirtschaftlichen Aspekt in den Fokus rücken. Die SPD-Vertreter forderten ihre Gesprächspartner von der Lindenbrauerei am Mittwochabend auf, zügig und konsequent die Vorschläge des Gutachters umzusetzen. "50 000 Euro mehr als jetzt kann das Kulturzentrum zusätzlich aus eigener Kraft erwirtschaften", erinnert Hoffmann an die klare Aussage in der Wirtschaftlichkeitsexpertise des externen Gutachters vom vergangenen Herbst. Einen Teil der Empfehlungen hat die Lindenbrauerei laut Geschäftsführerin Regina Ranft inzwischen umgesetzt und durch z. B. stärkeren Kooperationen mit Stadthalle und städtischem Kulturfachbereich etwa 20 000 Euro zusätzlich herausgeholt.
Regina Ranfts Wunsch, man möge "uns einfach mal in Ruhe arbeiten lassen" (im Interview mit Rundblick Unna schon im Sommer geäußert), wird ihr die SPD mit einem Blankoscheck aber nicht erfüllen: Man habe nicht endlos Zeit, machte der Arbeitskreis beim Dreistunden-Gespräch am Mittwochabend noch einmal deutlich. "Nach dem sehr konstruktiven Gespräch", schließt Michael Hoffmann, "haben wir dann gemeinsam im Schalander ein Bier getrunken."