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Gedenken an die Opfer von Solingen

Gestern Morgen gedachten viele Vertreterinnen und Vertreter der Unnaer Bürgerschaft und des öffentlichen Lebens am Friedensstein in der Bürgerhalle des Rathauses eines der dunkelsten Momente in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Vor 20 Jahren, am 29. Mai 1993 starben fünf Faruen und Mädchen türkischer Herkunft bei einem Brandanschlag auf ein Wohnhaus.
Damit erreichten rassistische Attacken auf Menschen in der Bundesrepublik ihren damaligen Höhepunkt. Befeuert wurden Exzesse dieser Art von vorlauten öffentlichen Äußerungen seinerzeit prominenter Politiker, die gern mahnend davon schwadroniert, “dass das Boot nun voll” sei, weil sie mutmaßten, derlei Unfug brächte ihnen populitische Erfolge.

Zusammen mit dem Integrationsrat der Kreisstadt Unna und dem Runden Tisch gegen Gewalt und Rassismus ludt Unnas Bürgermeister Werner Kolter alle interessierten Bürgerinnen und Bürger dazu ein, diesem unseligen Datum ein Gedenken zu widmen. “Damit wir alle dazu beitragen werden, dass Ähnliches in Zukunft nicht wieder geschieht”, sagte Werner Kolter während seiner nachdenklichen und vorausschauenden Ansprache. Denn es müsse den Anfängen bereits mit geschlossenem Widerstand aller Demokraten entgegengetreten werden, damit sich Geschichte nicht wiederholt und geschehenes Furchtbares nicht in Vergessenheit gerät.
Der Opfer zu gedenken und ein deutliches Signal gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft zu setzen, das sei unsere gemeinsame Verpflichtung. Und an einem Tag, der einerseits überschattet wird von den Folgen einer verdammenswerten Tat und anderersseits ein fröhliches Fest völkerverständigenden Ursprungs beginnen lässt, sollten einige Minuten des Besinnens gefunden werden, damit Unna und seine Bevölerung zeigt, dass in unserer Stadt Widerstand Pflicht bleibt.