Die Jusos sind mit Sebastian Laaser einig: Unnas Kultur braucht inhaltliche, keine technokratische Diskussion Abwägen, was überwiegt: Vorteile sind geringer als zuvor beschrieben 6. Juli 2015 Die Jusos sind mit Sebastian Laaser einig: Unnas Kultur braucht inhaltliche, keine technokratische Diskussion Abwägen, was überwiegt: Vorteile sind geringer als zuvor beschrieben Sebastian Laaser erläuterte den Jusos im Stadtverband seine Vorstellungen zur Weiterentwicklung der Unnaer Kulturarbeit. Noch ist er selbst einer: Sebastian Laaser, stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses im Rat der Kreisstadt Unna, war von der ebenso zahlreichen wie stets aktiven Juso-Gruppe des SPD-Stadtverbandes Unna gebeten worden, seine Standpunkte und Vorstellungen zur Unnaer Kulturpolitik der Zukunft zu erläutern. Und wie ein (Noch-) Juso das zu halten pflegt: Er hatte sich vorbereitet und mit einem Powerpoint-Vortrag zum Thema gewappnet. Welchen gesellschaftlichen Stellenwert die Kultur für Sozialdemokraten haben muss, machte er anhand eines Zitates vom Bundesparteitag der SPD in Hamburg aus dem Jahre 2007 deutlich: „Kultur ist mehr als Ware, sie ist Ausdruck einer humanen Gesellschaft. Der Staat hat nicht vorzuschreiben, was Kultur ist, wohl aber Kultur möglich zu machen, auch solche, die sich am Markt nicht behaupten könnte“. Und das Kommunalpolitische Programm der Unnaer SPD stelle zum selben Thema fest: „Kultur ist ein unschätzbares Gut unserer Stadt. Wir werden uns nicht hinter dem Argument leerer Kassen verstecken! Mit der Unnaer SPD wird die Kultur dieser Stadt nicht kaputt gespart, sondern gestärkt und auf hohem Standard bewahrt!“ Daraus zieht Sebastian Laaser den Schluss: „Auch bei einer nicht ganz einfachen Haushaltslage muss die Ausrichtung der Kulturarbeit sich immer zuerst an inhaltlichen Maßstäben messen“. Das gilt auch für die drei unverzichtbaren Säulen der kulturellen Welt Unnas: Lindenbrauerei, den städtischen Kulturbereich und die Stadthalle. Die nun in der Politik diskutierte gemeinnützige Kultur GmbH richtet ihren Fokus auf die Kulturverwaltung und die Stadthalle. Die Zielsetzungen zur Gründung der gGmbH seien zwar nachvollziehbar: • Vermeidung von Angebotskonkurrenz • Bündelung von Knowhow und Personal • Vermeidung von Unwirtschaftlichkeit • Einschnitte im Angebot vermeiden „Es muss die Frage gestellt werden, ob diese möglichen Vorteile wirklich die Einrichtung einer weiteren Säule rechtfertigen oder ob wir nicht auch in bestehenden Aufgaben optimieren und zusammenführen können?“ zeigt sich Sebastian Laaser skeptisch. Zumal die steuerlichen Vorteile möglicherweise gar nicht so positiv sind, wie ursprünglich angedacht. Mit der Gründung der gGmbH müsse auch ein neues „Aufsichtsgremium“ geschaffen werden, das über die Arbeit berät und beschließt. Für ihn sei aber wichtig, dass die zentralen kulturpolitischen Entscheidungen weiterhin im Kulturausschuss beraten und beschlossen werden – transparent und öffentlich. Am Ende war sich die Versammlung der Jusos einig in ihren Zweifeln an den möglichen Vorteilen einer gGmbH. „Die Unnaer Kulturarbeit aber immer neu zu diskutieren, sie stets neu vom Kopf auf die Füße zu stellen, ihr kulturpolitisch immer wieder den zeitgemäßen Kompass zu geben, das muss unsere Aufgabe sein“, meint Sebastian Laaser. Gemeinsam mit den Institutionen, Sprechern der Kulturschaffenden und interessierten Bürgerinnen und Bürgern ständig neue Wege der inhaltlichen Verbesserung zu suchen, das sei seine Vorstellung. Philipp Kaczmarek, Juso-Vorsitzender im Stadtverband Unna, war sehr zufrieden mit dem Veranstaltungsformat: „Wir werden zukünftig häufiger den Austausch mit unseren Ratsmitgliedern suchen. Das zeigt aufschlussreiche Ergebnisse und bringt uns in unserer eigenen Meinungsbildung deutlich weiter.“