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Bummelzonen-Sanierung: Stadt prüft bis Ende Oktober Finanzierbarkeit

Trotz klammer Mittel und trotz Haushaltssperre: Die Fußgängerzone ist sanierungsreif. Diese Tatsache, über die jeder Bürger stolpert (buchstäblich) und auf die die SPD in den vergangenen Monaten massiv und unermüdlich hingewiesen hat, erkennt jetzt auch die Stadtverwaltung öffentlich an. Bis zu den Haushaltsberatungen Ende Oktober will sie abschnittsweise prüfen, was auf dem streckenweise arg maroden Pflaster getan werden sollte, muss und getan werden kann.

Im Haupt- und Finanzausschuss machte Bürgermeister Werner Kolter die Überlegungen der Stadt konkret. "Ich glaube, es macht Sinn, uns bis zu den Etatberatungen grundsätzlich zu einigen: Was können wir uns erlauben, was müssen wir uns erlauben? Gibt es städtebauliche Förderung? Sind vielleicht die Anlieger finanziell mit heranzuziehen?" Genau dieses Vorgehen schlägt die Freie Liste Unna (FLU) in einem frisch überarbeiteten Antrag ihrer schon älteren Forderung vor, die Bummelzone zu sanieren und unterstützt somit die Forderunen der SPD. Abschnittsweise vorgehen und das Terrain nach Fördertöpfen abgrasen; städtebauliche Wettbewerbe sind dafür das Mittel der Wahl. "Sie sehen, ich habe Ihren Antrag gut gelesen", bestätigte Kolter denn auch mit entwaffendem Lachen an die Adresse Klaus Göldners (FLU).

Irgendwie wollen ohnehin alle dasselbe: Diesen Eindruck zementierte Michael Hoffmann (SPD), der unterstrich, auch die Sozialdemokraten hätten in puncto Bummelzone niemals das Kind mit dem Bade ausschütten wollen. "Wir müssen das natürlich planen. Nicht nach dem Motto: Hey, wir schütteln das aus dem Ärmel!" Doch zu einer attraktiven Stadt gehöre nun einmal eine attraktive Fußgängerzone, wiederholte Hoffmann seine eherne Überzeugung. Diese hatte er bereits im Sommer-Interview mit Rundblick-Unna und dem Unna-Kamen-Magazin ausführlich dargelegt und begründet. "Ja, das stimmt", bestätigte Kolter, die Argumente der SPD zu kennen. Beim Lesen dieses und weiterer politischer Interviews, sagte der Bürgermeister, habe er in den vergangenen Monaten den Eindruck gewonnen: Man sei gar nicht weit voneinander entfernt.

Etwas verloren musste sich in der allseits demonstrierten Einigkeit die CDU vorgekommen sein: Bislang strikt dagegen, über einen größeren Wurf für die Fußgängerzone auch nur zu diskutieren. Kein Geld dafür da. Punkt. Fraktionschef Gerd Heckmann verteidigte am Abend im Ausschuss denn auch tapfer die bisher verfochtene Parole seiner Partei: Maximal das Minimale! "Da diese Planung doch weit in die Zukunft geht, sollte man vieleicht doch erst einmal kurzfristig das Notwendigste machen. Bevor man diese Großplanung in Angriff nimmt – die sowieso überhaupt nicht finanzierbar ist…" Das sei eine Unterstellung, warf Michael Hoffmann ägerlich dazwischen, bekam aber, da kein Rederecht, vom Bürgermeister höflich den Mund verboten.

Bis zu den Haushaltsberatungen Ende Oktober soll klar sein, was in Sachen Fußgängerzone wie – und überhaupt oder nicht – finanzierbar ist.