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600 Meter Radweg ruhen weiter auf Eis

Gern und oft schwingt sich Ingrid Kroll, ihres Zeichens Vorsitzende des Beirates FahrRad, selbst aufs Rad. Gerade deshalb kann die SPD-Ratsfrau und Ortsvorsteherin der Oberstadt nur noch den Kopf schütteln, wenn sie den Kessebürener Weg entlang blickt (oder, besser noch, wenn sie ihn entlang radelt): Denn frisch drauflos zu radeln zwischen Bundesstraße 1 und Unnas südlichstem Dorf ist nicht unheikel. Man rollt direkt auf der Straße teils nur Zentimeter entfernt von knapp überholenden Autos, die überdies oft viel zu schnell fahren. Erlaubt sind Tempo 50.
Buchstäblich jahrzehntelang rufen die Dörfler – und all die Pedalritter, die sich gern mal Richtung Kessebüren und Fröndenberg radeln – etwas vergleichbar Simples wie diese 600 Meter Radweg vom Dorf rüber zur B1.
Doch die vom Land verhängte Haushaltssperre bis mindestens zum Ende des Jahres wird das Projekt ein weiteres Mal dorthin verfrachten, wo es sich schon heimisch fühlt: aufs Eis. 2014 wird´s nichts mehr mit dem Radwegbau, 2015 realistisch prognostiziert auch nicht, zumal nicht sicher ist, dass die Knebel des Landeshaushalts dann wieder nennenswert gelockert werden. "Besonders für die Schulwegesicherheit ist der Ausbau des Radweges längst überfällig", kritisiert Ingrid Kroll. "Unverständlich, dass die Gefahrenquelle für die Schüler so wenig zählt, dass der Ausbau des Radwegs immer wieder auf die Wartebank geschoben wird." Der Kessebürener Weg sei zwar keine Hauptverkehrsstraße; doch er wird, so beobachtet nicht nur Ingrid Kroll, lebhaft für schnelle (ampellose) Fahrten nach Fröndenberg oder auch als Abkürzung zur Wilhelmshöhe genutzt. Von Pkw wie auch Transportern, bis zu der Größe, dass sie gerade noch unter der Eisenbahnbrücke durchpassen. "Das Verkehrsaufkommen ist sicherlich höher als erwartet", betont Ingrid Kroll.