Citywerbering Unna Hartmut Ganzke antwortet auf Fragen 26. August 2025 1. Innenstadtentwicklung und StadtbildEinzelhandel, Gastronomie, Kultur und Erlebnisse werden allgemein als die wichtigsten Faktoren einer attraktiven Innenstadt genannt. Was sind Ihre Vorschläge zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der Attraktivität der Unnaer Innenstadt und wie können diese finanziert werden?Die Unnaer Innenstadt soll ein Ort bleiben, an dem man sich gerne aufhält; der vom Stadtmarketing eingeschlagene Weg ist daher richtig. Künftig sollen dabei auch die Nebenstraßen der Fußgängerzone stärker berücksichtigt werden. Gleichzeitig braucht es eine enge Betreuung von Leerständen durch die Wirtschaftsförderung, denn jeder Leerstand ist einer zu viel. Ergänzend will ich mit aktivem Flächenmanagement, Pop-up-Nutzungen und gezielter Ansiedlungsförderung weitere Impulse geben. Ökologische Maßnahmen wie Fassadenbegrünung oder Hitzeschutzkonzept erhöhen gleichzeitig Attraktivität und Klimaschutz.Der gemeinsame Vorstoß aller Ratsfraktionen, die Toiletten in der Bürgerhalle wieder für die Öffentlichkeit zu öffnen, ist richtig. Nun soll eine erste Probephase angegangen werden – für mich ist allerdings bereits klar: Wir brauchen diese öffentlichen Toiletten in der Innenstadt.Die Finanzierung soll über eine Mischung aus städtischen Mitteln, Förderprogrammen von Land und Bund sowie privaten Partnerschaften erfolgen.2. Veranstaltungen und StadtlebenVeranstaltungen aller Art ziehen Menschen in die Innenstadt. Wie ist Ihre Einstellung zu den bereits bestehenden und zu möglichen weiteren Veranstaltungen, die die Citybeleben sollen und wer sollte diese organisieren?Unna lebt von seinen vielen und vielfältigen kulturellen, touristischen und kommerziellen Veranstaltungen. Ich will bestehende Formate – von Stadtfesten bis Weihnachtsmarkt – erhalten und weiterentwickeln. Dort, wo es Sinn macht, sollen gezielt neue Angebote entstehen, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Verkaufsoffene Sonntage unterstütze ich im gesetzlichen Rahmen. Die Organisation soll in enger Zusammenarbeit zwischen Stadt, Stadtmarketing, CWU und weiteren Akteuren erfolgen. Dabei ist für mich klar: Kommerzielle Angebote sollen unterstützt, aber nicht übernommen werden.3. Verkehr und ErreichbarkeitDie Innenstadt ist darauf angewiesen, dass sie von möglichst allen Menschen erreicht werden kann. Zugleich müssen Betriebe in der Innenstadt beliefert werden können. Welche Verkehrskonzepte sollen aus Ihrer Sicht die Erreichbarkeit der Innenstadt sichern?Mobilität muss für alle da sein – bezahlbar, barrierefrei und umweltfreundlich. Ich setze auf einen fairen Mix aus ÖPNV, Rad-, Fuß- und Autoverkehr. Dazu gehört ein modernes Parkleitsystem, das auch endlich umgesetzt werden muss. Ein gut und sicher ausgebauter Innenstadt-Radring sowie der Ausbau von E-Ladeinfrastruktur und Carsharing-Angeboten sind für mich ebenfalls zentral. Ein Konzept für City-Hubs liegt laut Aussage des Wirtschaftsförderers schon lange vor; mit mir geht es in die Umsetzung.Konkret setze ich mich ein für: die Einführung eines 30-Minuten-frei-Parktickets, um Kurzbesuche in der Innenstadt zu fördern und den Einzelhandel zu unterstützen,die Schaffung von Wirtschaftsparkplätzen nach Vorbild der Stadt München: reserviert für Entsorgungsfahrzeuge, Paketdienste, Lieferant:innen und Handwerker:innen; außerhalb der Geschäftszeiten auch nutzbar für Anwohnerinnen und Anwohner.Mein Ziel ist eine Innenstadt, die lebendig ist, die gut erreichbar bleibt, aber Lärm und Schadstoffe reduziert.4. Sicherheit und OrdnungSicherheit und Sauberkeit sind für Anwohner und Besucher einer Innenstadt enorm wichtig. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass die Menschen das Gefühl einer sicheren und sauberen Stadt haben?Ich will, dass sich alle in Unna sicher und wohl fühlen – in den Stadtteilen wie auch in der Innenstadt. Deshalb setze ich auf regelmäßige Pflege durch unsere Stadtbetriebe und moderne Beleuchtung gegen Angsträume.Sicherheit und Sauberkeit sind Querschnittsaufgaben, die nur gemeinsam gelöst werden können. Deshalb will ich die Ordnungspartnerschaften zwischen Stadt, Polizei und weiteren Akteurinnen und Akteuren etablieren bzw. intensivieren. Es funktioniert nur im Dialog und durch die sinnvolle Verknüpfung einzelner Maßnahmen – dazu gehört auch die konsequente Umsetzung des vorhandenen Buß- und Verwarngeldkatalogs.Die erfolgreiche Arbeit des Innenstadt-Kümmerers Manfred Bülow will ich fortsetzen – er ist sichtbarer Ansprechpartner für alle in der City.Wo nötig, sollen auch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter eingebunden werden, die durch direkte Ansprache vor Ort präventiv wirken und Hilfsangebote vermitteln. Erfolgreiche Beispiele aus Städten wie Dortmund, Münster oder Köln zeigen: Wenn Sozialarbeit, Polizei und Ordnungsdienst Hand in Hand arbeiten, lassen sich Konflikte frühzeitig entschärfen, soziale Problemlagen begleiten und das Sicherheitsgefühl stärken.Für mich gilt: Sauberkeit, Prävention, soziale Präsenz und klare Regeln gehören zusammen. So entstehen lebendige und sichere öffentliche Räume, in denen Bürgerinnen und Bürger sich gerne aufhalten.5. Zusammenarbeit mit dem City Werbering Unna (CWU)Seit über 35 Jahren verfolgen wir als CWU das Ziel, die Innenstadt attraktiver zu gestalten und zu fördern. Wie beurteilen Sie die bisherige Zusammenarbeit von Stadt und CWU und wie stellen Sie sich eine nachhaltige Zusammenarbeit mit uns vor?Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und CWU war in der Vergangenheit wertvoll – und ich will sie weiter verstärken. Der CWU soll bei allen relevanten Innenstadtfragen verbindlich und frühzeitig eingebunden werden; das Vorgehen rund um das Parkkonzept darf sich nicht wiederholen. Gemeinsame Projekte, kurze Entscheidungswege und eine transparente Kommunikation sind entscheidend, um die Innenstadt lebendig und zukunftsfähig zu gestalten. Auch eine verlässliche städtische finanzielle Unterstützung des CWU halte ich weiterhin für sinnvoll und notwendig.