#“Gute Politik für Unna ist immer die Suche nach dem besten Kompromiss“# 13. Januar 2014 Unna "Wer seine Mitarbeiter bis zur Gänze auspresst, macht aus seinem Geschäft einem Saftladen!" Schmunzeln, bestätigendes Nicken und kräftiger Szenenapplaus: Bei seiner ersten Neujahrsempfangs-Ansprache zeigte der neue SPD-Stadtverbandsvorsitzende Volker König am Sonntag (12. Januar) in der Unnaer Stadthalle klare sozialdemokratische Kante.König, der seit März 2013 dem Stadtverband vorsteht, bekannte sich vor den mehreren hundert Besuchern sympathisch offen zu einem gewissen Lampenfieber bei dieser seiner Neujahrs-Antrittsrede. "Ich bin keineswegs so gelassen, wie es den Anschein hat." Sorgfältig strukturiert sprach er die wichtigen kommunalpolitischen Themen der vergangenen Monate sowie die Herausforderungen für das frisch angebrochene (Wahl-)Jahr 2014 an. Das größte Problem sei nach wie vor die finanzielle Zwangslage der Kommunen – "eine ganz klar nicht selbst verschuldete Misere", betonte König, und Kämmerer Karl-Gustav Mölle, Bürgermeister Werner Kolter und seine Bürgermeisterkollegen aus Kamen, Fröndenberg und Holzwickede konnten dieser Feststellung nur beipflichten: Vielmehr sei die kommunale Haushaltsnot eine Folge der Bankenkrise, erinnerte König. "Spekulanten verursachen einen Notstand nach dem anderen", den Gemeinden müsse aber wieder das Recht gewährleistet werden, eigenständig über ihre Gestaltung zu bestimmen. Diesbezüglich setzt Unnas SPD-Chef "großes Vertrauen in die große Koalition in Berlin": Sie müsse auf solidarischem Prinzip ein sinnvolles Finanzierungskonzept erarbeiten und so die Städte in die Lage versetzen, aus eigener Kraft ihr Gemeindeleben zu gestalten. Statt nur noch zu verwalten, zu schließen oder zu streichen."Wir hatten keine Freude daran, das Freizeitbad Massen zu schließen", unterstrich Volker König rückblickend einen der schmerzvollsten Beschlüsse seiner Partei der letzten Jahre. "Nein, und wir haben weiß Gott auch keine Freude daran, in der Verwaltung weitere Stellen zu streichen." Sein klares Bekenntnis zum Kulturzentrum Lindenbrauerei ("für meine Partei aus Unna nicht wegzudenken!") brachte dem SPD-Vorsitzenden erneut Beifall ein, hingegen hielt König einige Sätze auch "bewusst unversöhnlich": Dazu gehörte seine Kritik an dem Umstand, dass sich Großkonzerne aufgrund bundesweiter steuerlicher Begünstigungen mittlerweile fast gänzlich aus der Verantwortung zurückziehen. "Während jeder Rentner und Arbeitnehmer in unserer Stadt treulich seine Steuern zahlt…" Erneut Applaus und kräftiges Nicken, in dieser steuerlichen Frage konnte fast jeder in der Stadthalle leidlich mitsprechen.Die am Samstag frisch gewählten Ratskandidaten für die Kommunalwahl am 25. Mai sammelten sich unmittelbar vor der Begrüßungsansprache zum Pressefoto im Foyer. Der Stadtverbandsvorsitzende sieht in ihnen eine "starke Mannschaft, einen Querschnitt unterschiedlicher Charaktere, Neigungen und Ambitionen"; wobei es aber weder im Wahlkampf noch anschließend im neu zusammengesetzten Stadtrat um die "Befriedigung individueller Eitelkeiten" gehen dürfe, mahnte er. Sondern: "Um die gemeinsame Suche nach Kompromissen" – im Sinne der jeweils besten Lösung für Unna.