POSTFOSSIL UNTERWEGS 9. Oktober 2014 Ralph BürgerPOSTFOSSIL UNTERWEGS Am 1.10. hatte ich Gelegenheit, am sogenannten Kommunaldialog Elektromobilität in Arnsberg teilzunehmen. Fachleute aus dem Bereich der Elektromobilität nutzten die Gelegenheit, um ihre Arbeit in NRW mit den neuen Pedelecs und Elektroautos vorzustellen. Vertreter aus den Gemeinden nutzten die Gelegenheit, sich umfassend über die technischen, organisatorischen und politischen Herausforderungen zu informieren. Einvernehmlich wurde die Auffassung vertreten, dass mit der Einführung des Elektromotors im Straßenverkehr der erste Schritt in eine umfassende Umgestaltung unserer Verkehrslandschaft getan ist. Gleichwohl stellen sich mit den Chancen auf einen emissionsfreien Autoverkehr und einen weniger kraftfordernden Radverkehr eine Menge von Anschlussfragen bis hin zu gesetzlichen Regelungen (kommen Anfang 2015). Die Entwicklung sollte man durchaus optimistisch sehen, denn mit der schleichenden Etablierung der elektrisch betriebenen Fortbewegung übernehmen auch die hochsensiblen Sicherheitssysteme immer mehr die Aufgaben des Fahrers. Das automatisierte Fahren ist bereits im Gespräch. Bereits heute wären die LKW-Hersteller in der Lage, ihre Fahrzeuge mit Notbrems- und Spurhalteassistenten auszurüsten, um die furchtbaren LKW-Auffahrunfälle endlich zu verhindern.Welche Fragen stellen sich derzeit in den Kommunen? Dortmund ist beispielsweise landesweit ein Experimentierfeld für Elektromobilität. Über 120 Ladestationen finden sich bereits über die gesamte Stadt verteilt. Die Stadtverwaltung beschafft bevorzugt E-Autos. Partnerschaftsprojekte zusammen mit der Wirtschaft werden in Dortmund vorangetrieben. Hierzu gehört auch der Versuchsbetrieb von E-LKW. Mit Betriebskostensenkungen um 80 % (!) beginnt eine Erfolgsgeschichte!An Begriffe wie E-Carsharing wird man sich gewöhnen müssen. Initiativen treiben Projekte in der Modellregion Rhein-Ruhr und in der Eifel auf dem Lande mit Erfolg voran. Erfahrungen zeigen, dass etwa 10 Zweitautos pro Mietwagen (im E-Carsharing-Pool) aufgegeben werden. Die Initiativen machen deutlich, dass es mit Elektroautos im Carsharing funktioniert. Voraussetzung ist ein über Internet gesteuertes Buchungssystem.Postfossil unterwegs sein kann der Mensch, wenn er sein E-Auto oder das Pedelec aus erneuerbaren Energiequellen betanken kann. Da gibt es natürlich die schöne Perspektive, die Solarenergie am eigenen Haus (nichts für Mieter .) zu speichern und damit seine Fahrzeuge zu betanken. Der Speicher ist jedoch derzeit viel zu teuer. Viel interessanter wird jedoch die Möglichkeit sein, nachts mit überschüssigem Windstrom die Batterien zu füllen. An den technischen Möglichkeiten der kleinräumlichen Steuerung der Netze arbeitet zum Beispiel die RWE. Natürlich kann eine Gemeinde den Trend zur emissionsarmen (weniger Lärm und Abgase) City unterstützen. In Arnsberg kann das E-Auto inzwischen kostenlos parken. Stadtwerke könnten preisgünstigen Nachtstrom zum Laden bereithalten. Gemeinden können bei fortschreitender Markteinführung von E-Autos diese auch bevorrechtigen bei der Benutzung von Busspuren oder Straßen. Die Städte werden in Zukunft sauberer werden und sie können dies anschieben. Wie sieht es aus mit den Abstellmöglichkeiten, kombiniert mit Ladestationen, in der City? Die Fachleute sehen einen eindeutigen Trend, dass elektrisch angetriebene Fahrräder sich weitaus stärker als bisher normale Räder in den Städten etablieren könnten.Ob das alles die CO2-Bilanz der Bundesrepublik deutlich beeinflussen kann? Dies wohl erst, wenn die bisher mehr als hohlen und langjährigen Politikersprüche von der Verlagerung von Verkehr auf die Schiene durch Milliardeninvestitionen in den europäischen und nationalen Transversalen umgesetzt werden.